Falle

Aachender Printen

Eine spezielle Form der Lebkuchen sind die Aachener Printen (übrigens von er EU als Herkunftsbezeichnung geschützt). Obwohl es der Name vermuten lässt, nimmt man heute an, dass die Aachener Printen nicht aus Aachen, sondern dem belgischen Dinant stammen. Dort wurden schon vor über 1000 Jahren so genannte Gebildbrote gebacken, welche dann im 15. Jahrhundert durch eingewanderte Kupferschläger auch in Aachen Verbreitung fanden.

Die ersten, die Aachener Printen-ähnliche Gebäcke anboten, waren Apotheker. Dies leuchtet besonders dann ein, wenn man bedenkt, dass den im Teig verwendeten Gewürzen und speziell dem Honig eine heilende Wirkung zusprach.

Die Aachender Printen zeichnet aus, dass diese nicht, wie bei Nürnberger Lebkuchen üblich, mit Honig, sondern etwa seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem Sirup, der aus der Zuckerrübe gewonnen wird, gesüßt werden. Man entschloss sich zu diesem Schritt, nachdem man auf den Import von Honig aus Amerika verzichten musste: Aufgrund der Kontinentalsperre war eine Warenlieferung nicht möglich. Durch Napoleon wurde daher der Anbau von Zuckerrüben gefördert, deren Sirup man zur Herstellung der Printen verwenden konnte.

Über die genaue Zusammensetzung der Aachender Printen ist nicht viel bekannt, da diese von den Bäckern geheim gehalten werden. Es ist jedoch bekannt (und man schmeckt heraus), dass Nelken, Anis, Koriander, Orangeat, Zimt, Ingwer, Piment und Kardamom enthalten sind.

Zunächst waren die Aachener Printen nur als Gebildegebäcke vorgesehen, da durch einen niedrigen Einsatz von Treibmitteln, wie Hirschhornsalz und Pottasche, die Form der Figur auch noch nach dem Backen deutlich zu erkennen war. Der Geringe Einsatz der oben genannten Mittel führte jedoch dazu, dass das Gebäck sehr hart war. Aus diesem Grund entschied man sich später, verstärkt Triebmittel zu verwenden und es entstanden die Schnittprinten.

Die Printen sind in diversen Geschmacksvarianten zu erhalten: Ob mit Nüssen oder Mandeln, nach altem Brauch als Kräuterprinte, mit Zuckerglasur, auch als Prinzessprinten bekannt, mit Schokoladenüberzug oder Marzipan oder aber auch als Weich- oder Saftprinte.

Obgleich zu Anfang die Lebkuchen religiöse Motive darstellten, führte man Anfang des 19. Jahrhunderts (zunächst französische und später dann preußische) Soldatenformen als Printenmotive ein. Dies ermöglichte dem Käufer, den ungeliebten Besatzern symbolisch den Kopf abzubeißen.